Im Netz siehst du jeden Tag viele News und Infos. Aber sind die wirklich alle wahr? Wir zeigen dir, wie du checken kannst, ob etwas stimmt – und wie du Fake News erkennst. Was sind Fake News? Fake News (Falschmeldungen) sind (teilweise) erfundene Nachrichten, die als Texte, Fotos oder Videos verbreitet werden. Hier sind Merkmale von Fake News: Fake News wollen uns täuschen und überraschen. Fake News erzählen absichtlich eine Geschichte, die teilweise oder ganz falsch ist. Fake News sollen uns beeinflussen und/oder in eine bestimmte Richtung lenken. Fake News verbreiten sich über soziale Medien sehr schnell. Wo werden Fake News verbreitet? pexels-cottonbro-studio Viele, die Fake News machen, posten sie auf Instagram, TikTok oder Snapchat. Krasse, provokante Inhalte bringen viele Kommentare, Shares und Likes. Dadurch denkt der Algorithmus, der Post ist wichtig – und zeigt ihn noch mehr Leuten. Wie erkenne ich Fake News? pexels-andrea-piacquadio Stelle dir vor, du bekommst eine Nachricht zugeschickt oder liest sie im Internet und bist dir unsicher, ob sie stimmt. Was kannst du tun? Egal, woher du die Information bekommst – sei es von Freund*innen, TikTok oder WhatsApp – sei kritisch und stelle dir die 5 W-Fragen: 1. W-Frage: Was? Was sagt dein Bauchgefühl: Klingt das glaubwürdig? Was steht auf anderen Seiten dazu? Such die Info, wenn du unsicher bist. 2. W-Frage: Wer? Wer hat die Information ins Internet gestellt? Achte bei Social-Media-Posts auf Folgendes: Wie viele Follower*innen hat das Profil, das die Info gepostet hat? Seit wann gibt es den Account bereits? Wie viele Posts hat er? Ist er oder das Profil ganz neu und vielleicht extra für die Verbreitung dieser Info gemacht? Ist der Account verifiziert? Steckt wirklich die Person oder die Organisation dahinter, die sie vorgibt zu sein? Bei Webseiten kannst du das Impressum ansehen. Jede glaubwürdige Webseite muss ein Impressum haben. Du findest es meistens ganz unten. Im Impressum steht: Von wem ist die Webseite? Was ist der Zweck der Webseite? Wo wird die Seite betrieben? Kontaktdaten: Name und Adresse Hier findest du ein Beispiel für ein Impressum. Achtung: Ist kein Impressum vorhanden, ist die Webseite nicht vertrauenswürdig. 3. W-Frage: Wie? Wie wird die Information dargestellt? Werden besonders reißerische Überschriften, auffällige Farben und viele Emojis verwendet? Das ist oft ein Zeichen für einen Fake-Post. Checke bei solchen Posts, ob es auch andere Quellen gibt. Besonders durch den Einsatz von KI (Künstlicher Intelligenz) wird es für uns immer schwieriger, Fakt von Fake zu unterscheiden – zum Beispiel mit Deepfakes. Was sind Deepfakes? Bei Deepfakes werden Fotos, Videos oder Audios mit Hilfe von KI absichtlich verändert. Dabei sieht oder hört man Personen, die Dinge sagen oder tun, die sie nie gesagt oder getan haben. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „Deep Learning“ (einer Methode, durch die eine KI lernt) und „Fake“ zusammen. Beispiel für Deepfakes: Auf folgende Dinge kannst du achten, um einen Deepfake zu erkennen: unnatürlicher Gesichtsausdruck und leerer Blick unlogische Schatten – vor allem auch im Gesicht unscharfe Übergänge zwischen Gesicht, Haaren oder Hals fehlendes Blinzeln bei Videos unterschiedliche Bildqualität: wenn das Gesicht eine andere Bildqualität hat als der Hintergrund, ist Vorsicht angesagt „seltsame“ Details auf Bildern: zu viele Zähne, zu wenige Finger, komische Körperhaltungen Achtung, Fälschung! Hier siehst du Bilder vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump, die mit Hilfe von KI erstellt wurden und seine angebliche Festnahme zeigen. Ein Bild davon wurde über einen Account auf der Plattform X verbreitet. Es gibt auch Programme und Webseiten, die dir helfen können, zu erkennen, ob ein Bild oder Video mithilfe von Künstlicher Intelligenz gemacht wurde. Zur Überprüfung von Bildern kann eine Google-Rückwärtssuche gemacht werden. 4. W-Frage: Wann? Wann wurde die Information ins Internet gestellt? Ist sie aktuell? Wurde das Foto vielleicht schon einmal anderswo verwendet? Hier kann dir die Google-Rückwärtssuche helfen: Speichere das Foto auf deinem Gerät ab oder mach einen Screenshot mit deinem Smartphone. Öffne die „Google Bildersuche“ und klicke auf das Kamera-Symbol. Lade das Bild hoch. Schau dir die Ergebnisse an: Passt das Bild zum Text? Oder ist es ein Fake? Tipp: Du kannst auch die Adresse der Webseite (URL) kopieren und in der Bildersuche einfügen – dann musst du das Foto nicht extra speichern. 5. W-Frage: Warum? Es gibt unterschiedliche Gründe, wieso Fake News im Internet verbreitet werden. Wir zählen dir die häufigsten auf: Satire/Witz: Das sind erfundene Geschichten zum Lachen. Wichtig: Sie müssen klar als Satire oder Witz gekennzeichnet sein. Die Tagespresse zum Beispiel veröffentlicht regelmäßig solche erfundenen Artikel: Screenshot_Die Tagespresse Geld: Manche machen Fake News, um Geld zu verdienen. Zum Beispiel: Sie wollen dir Produkte andrehen. Sie verdienen an Werbung, wenn viele Leute klicken. Die „Watchlist Internet“ hat zum Beispiel eine unglaubwürdige Videoplattform aufgedeckt, bei der die Nutzer*innen abgezockt wurden. Mach immer den Faktencheck, bevor du etwas glaubst oder zahlst! Watchlist Internet Gefühle: Fake News werden auch eingesetzt, um Gefühle zu beeinflussen und so die Stimmung in die eine oder andere Richtung zu lenken. Meinungsmache: Mit dem Post soll die Meinung der Leser*innen beeinflusst werden. Dabei geht es ganz oft um politische Themen oder Interessen. In diesem Beispiel gibt eine Familie bei einer angeblichen Straßenumfrage an, dass sie 6.000 Euro Sozialhilfe erhalten würde. Das Video wurde mit KI erstellt und ruft wütende Reaktionen im Internet hervor. Mach den Faktencheck. Sreenshot_correctiv Fehler: Es kann auch einmal unbeabsichtigt ein Fehler passieren. Bei diesem Online-Zeitungsbericht der Tagesschau über „Kundgebungen in Deutschland“ wurde am Ende angemerkt, dass die Zahl der Demonstrant*innen in einem früheren Artikel falsch angegeben wurde. Seriöse Medien korrigieren solche Fehler oder veröffentlichen eine Richtigstellung. Mehr Tipps Vertraue und glaube nicht alles, was im Internet steht. Sei kritisch bei Sätzen wie zum Beispiel „Das hat mir meine Freundin geschickt. Sie ist ganz nah dran und kennt da einige Leute!“ Frag immer: Woher kommt die Info? Wer oder was ist die Quelle? Nutze Seiten, die Fake News aufdecken: o Mimikama o Watchlist Internet o Correktiv Prüfe Meldungen mithilfe unserer W-Fragen (siehe weiter oben im Beitrag). Auch im echten Leben gilt: Lieber einmal mehr nachfragen, statt etwas Ungeprüftes weitererzählen! Denk vor dem nächsten Teilen einer Nachricht an die „3 Siebe des Sokrates“: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es nützlich? Quiz Bist du ein*e Faktenchecker*in? Mach das Quiz! Weitere Infos Beratungsstellen: Sicher im Netz aktualisiert 12/2025